Trainerfortbildung und Jahreshauptversammlung des WJJF
– am 25./26.03 2023 im Budozentrum DOKAN e.V. –
Viele Sportvereine kämpfen heutzutage mit Mitglieder- und Nachwuchsmangel. Die Mitbewerber der zu jederzeit verfügbaren Fitnessstudios und Lehrvideos im Internet sind eine große Konkurrenz. Daher ist es nur logisch, dass sowohl das Budozentrum Dokan als auch der Verband, dem der Verein seit vielen Jahrzehnten zugehört – der WJJF Deutschland – ein großes Augenmerk auf die jungen und heranwachsenden Kampfsportler legt. Um den Kindern und der Jugend eine qualitativ hochwertige Ausbildung zukommen zu lassen, ist er unerlässlich, dass die Trainer sich regelmäßig fort- und weiterbilden.
Am Wochenende des 25. März richtete daher das Budozentrum gemeinsam mit der World Ju-Jitsu Federation Deutschland die jährliche Trainer- und Assistenztrainerfortbildung mit über 70 Teilnehmern aus 16 Dojos verteilt aus ganz Deutschland durch. Es konnten wie üblich hochrangige Referenten gewonnen werden.
Den Beginn machte der neue Jugendleiter des Verbands Georg Mark (2. Dan) mit Unterstützung von Jan Fischer: Auf dem Plan standen Budo-Spiele für Kinder, die Erwachsenen hatten jedoch nicht weniger Freude an den Übungen und Denkanstößen für das eigene Training. Außerdem gab er hilfreiche Tipps für die Praxis, um mit einem abwechslungsreiches Training für den Nachwuchs bieten zu können.
Als nächster Programmpunkt folgte das Thema Verletzungsprävention, als Dozenten fungierten der Verbandspräsident Uli Häßner (7. Dan) und der Vizepräsident Sport Danny Grießbach (5. Dan). Es wurden typische Verletzungsmuster identifiziert und entsprechende Präventionsmaßnahmen benannt. Auch hier wurde eine spannende Mischung zwischen Theorie und Praxis geboten.
Da das Ju-Jitsu seine Wurzeln in den traditionellen Samurai-Künsten hat, wird hier unter anderem auch mit Waffen gearbeitet. Hier geht es sowohl um den Umgang mit verschiedenen Stöcken, Messern und Pistolen als auch Abwehrtechniken gegen diese. Durchgeführt wurde die Einheit von Torsten Kosuch (7. Dan). Hier wurde zunächst differenziert, welche Arten von Waffen es entsprechend der Gesetzgebung gibt, als auch erarbeitet welche überhaupt genutzt werden dürfen. Hierbei wurde hervorgehoben, dass der Umgang mit Waffen seinen Weg ins Training erst ab einem gewissen Alter finden sollte, um die Risiken und Gefahren vollumfassend verstehen zu können.
Ein weiterer Bereich der Ju-Jitsu sind die sogenannten Atemi-Techniken, welche sich aus Schlägen, Tritten und Blöcken zusammensetzen. Dies betreute ein Spezialist für diese Techniken, der Karate-Ka Thomas Richter (7. Dan Karate), welcher hier bereits als Bundestrainer in dieser Sparte tätig war. Es wurde den Teilnehmern körperlich nochmals einiges abverlangt, da hier sehr praxisnah gearbeitet wurde. Gemeinsam mit Danny Grießbach beleuchtete der Dozent an vermeintlich einfacheren Techniken die feinen Nuancen, die beachtet werden müssen, um dann vor allem in der Technikvermittlung im Training präzise arbeiten zu können.
Den Abschluss machten Uli Häßner und Uwe Kochendörfer (4. Dan) im Bereich Kuatsu – einer traditionellen japanischen Variante der ersten Hilfe. Unterstützt wurden sie hierbei von Georg Mark, der als Mediziner mit entsprechender Fachexpertise die anatomischen Hintergründe der Techniken erläuterte.
Nach einem langen Lehrgangstag gab es für fünf Teilnehmer noch eine Überraschung. Für besonderes und langjähriges Engagement im Verein und Verband wurden Sabine Hallmann mit der Ehrennadel in Bronze sowie Lothar Teufel, Franz Braun, Olaf Hallmann und Uwe Kochendörfer mit der Ehrennadel in Silber geehrt.
Der Tag klang dann bei einem gemeinsam Essen aus, wo nochmal viel über den Tag reflektiert wurde und alte Kontakte gepflegt und neue Kontakte geknüpft werden konnten.
02.04.2023
Michael Kunz