Berichte

Dojo Sensei stellt sich vor


Im Jahr 2019 feierte einer der ältesten Sportvereine, die Turnerschaft Göppingen, 175jähriges Jubiläum. Zu diesem Zeitpunkt konnte auch die Budoabteilung ein rundes Jubiläum feiern – 50 Jahre. Im Jahr 1969 wurde bei der Turnerschaft eine Judo-Abteilung gegründet, welche von Anfang an regen Zulauf hatte.  1981 übernahmen Brigitte und Emil Adler die Judo-Abteilung und erzielten schon im ersten Jahr ihrer Tätigkeit erste Erfolge auf württembergischer und süddeutscher Ebene. Zur selben Zeit bildete sich eine Freizeit-Judo-Gruppe welche schnell zur tragenden Säule für die Abteilung wurde. Wegen des starken Zuwachses wurde die Abteilung 1983 intern neu strukturiert. Die Interessenten an technikorientiertem Judo wurden vom Ehepaar Adler betreut, während sich Werner Schmid der Sparte Selbstverteidigung und Jiu-Jitsu annahm. In dieser Freizeit-Judo-Gruppe wurden hohe Graduierungen erreicht. Einige der damals Hinzugekommenen sind bis heute diesem Sport treu geblieben, teilweise in der Abteilung an führender Stelle tätig. In den Jahren ab 1984 bildete sich eine Herren-Kampfmannschaft, welche erfolgreich in der Bezirksliga antrat und im Jahr 1991 in die Landesliga aufstieg. Trainiert wurde zunächst in der Vereinseigenen Sporthalle. Wegen des weiter starken Zulaufs erhielten wir 1986 als Anbau zur Sporthalle ein eigenes Dojo. Die Budo-Abteilung der Turnerschaft gehörte derzeit zu den zehn besten Abteilungen bzw. Vereinen in Württemberg und erhielt 1988 ein Stützpunkttraining. Nach erreichen vieler württembergischen und süddeutschen Meistertitel in den Folgejahren kam es zu einer ersten Kooperation Schule/Verein mit dem Berufsschulzentrum in Göppingen, welche mit der Pestalozzi-Schule eine weitere folgen sollte. Um den Zusammenhalt in der Abteilung zu fördern wurden regelmäßig Zeltlager, Segeltörn, Wanderungen, Weihnachtsfeiern, Hüttenzauber, durchgeführt, die jeweils regen Zuspruch fanden. Viele der jungen Aktiven traten ins Berufsleben ein, heirateten, studierten oder zogen weg. Ein ständiger Wechsel, auch bei den nicht Aktiven der Freizeitgruppe. Bis auf einen harten Kern. Ein paar wenige, welche eisern durchhalten. Auch wenn es nicht mehr ganz so klappt wie früher. Wir werden naturgemäß nicht jünger. Hinzu kommen ab einem bestimmten Alter bei vielen körperliche Einschränkungen. Da tut man sich selbst als erfahrener Budoka schwer. Wer will noch spektakuläre Würfe ausführen? Wer will noch fallen? Nahezu täglich hört und liest man von Übergriffen vor allem auf ältere Menschen oder solchen mit körperlichen Einschränkungen da diese oft keine Möglichkeit haben sich schnell zu entfernen. Die Bedrohung und sich selbst einschätzen, sowie selbstbewusstes Auftreten ist an dieser Stelle immens wichtig um nicht gleich in die Opferrolle zu geraten. Aus diesem Grunde haben wir uns schon lange vor Corona Gedanken darüber gemacht wie wir diese wunderschöne Sportart weiterführen können. Wir brauchen etwas neues ohne auf das Gewohnte zu verzichten und erinnerten uns an die Anfangsjahre als wir nebst Judo bei Emil zusätzlich von Werner in Jiu-Jitsu eingeführt wurden. Viele der Teilnehmer sind langjährige Budokas welche Gymnastik geben und die Neuhinzukommenen unterstützen können. Wir haben Sporthalle sowie Dojo zur Verfügung – also beste Voraussetzungen. So wurde die Idee geboren von allem etwas anzubieten: Bei Stand- und Bodentechniken die Beweglichkeit verbessern, Stürzen vorbeugen und zeitgemäße Selbstverteidigung lernen. Gymnastik, Aufwärmen, Jiu-Jitsu, Judo. Vollkommen zwanglos, ohne Leistungsdruck. Jeder soll das machen dürfen wozu er fähig ist. Körperliche Einschränkungen Lebensalter, Kondition, Geschlecht spielen keine Rolle. Spaß und Geselligkeit stehen im Vordergrund. Warum nicht mal eine Wanderung an Stelle einer Trainingseinheit? Mit diesen Vorgaben ging es an die Umsetzung. Zuerst etwas zögerlich, doch dann fand der eine oder andere Gefallen daran (bitte an dieser Stelle um Entschuldigung für  Formulierungen, das gilt natürlich für m/w/d gleichermaßen). Wegen der Coronabedingten Kontaktbeschränkungen liegt der Trainigsschwerpunkt derzeit bei Hanbotechniken. Da uns Sporthalle ab 18.30 Uhr, Dojo ab 20.00 Uhr zur Verfügung stehen trainieren wir zunächst auf Hartboden (Gymnastik, Ballspiele, Aufwärmen) und wechseln danach ins Dojo. Das Konzept scheint aufzugehen. Wir haben Zulauf und erfreuen uns derzeit an 15 ständigen Teilnehmern aus unterschiedlichsten Budo-Stilrichtungen. Als Mann der ersten Stunde leitet Emil Adler den Judoteil. Den Teil Jiu-Jitsu, verantwortet Bernd Witt, der neu hinzugekommen ist. Als Gasttrainer konnten wir den langjährigen WJJF-Präsidenten Richard Schmidt gewinnen, welcher uns beim weiteren Aufbau unterstützend und beratend zur Verfügung steht. Wo fange ich an, wo höre ich auf. Bitte um Entschuldigung, dass hier nicht alle namentliche Erwähnung finden. Ich danke an dieser Stelle dem harten Kern, allen, welche auch in schweren Zeiten diesem Sport treu geblieben sind und zum Gelingen beigetragen haben. Göppingen 12.12.2021 Wolfgang Fischer

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